Samstag, 29. September 2007
Coromandel, naechster Stop
Naechster Halt: Coromandel, NO von Neuseeland.

Hier wohn ich, bei der Naomi-Powerpeterlustigkommune:









Hier wohn Ich bei der Naomi, mein Wwoofing-Host. Die ist sowas wie Coromandels weisse Kraeuterfrau, die die Umgebung mit Kraeutern, Tees Auszuegen und und und versorgt, ueber ihr kleines Laedchen dass hier auf dem Gelaende steht.
Mein Job fuers wohnen ist hier hauptsaechlich den Garten (25 ha) mit instand zu halten, d.h. Unkraut rupfen ("weeding"; zu "Unkraut" zaehlen vom Loewenzahnhaften bis ungeliebten kleine Baeume, die Jahrzehnte bloss keinen juckten), Pfaehle setzen, Zaeune reparieren, Kraeuter trocken, schnippel, wiegen, alles moegliche aus-und wieder einbuddeln, pflanzen, und und und. Dazu bedient sich die Naomi einer Mischung aus Menschenverstand und spirituell-ganzheitlich/biodynamischer Regeln.
Nur Rasenmaehen muss Ich nicht, das schaffen hier Pferd und Ziege.


Und das ist mein Wohnwaegle:





Innen:






mein stilsicherer Wandschmuck







Harry the Horse (35! Jahre alter Gaul), Billy die Ziege. Nicht im Bild: Bella, die Huendin, Kitty die Katze. Ich wohne sehr wohl in einem Kinderbuch.

Und so sieht das Gelaende (durch das zwei! Baeche fliessen :D) drumrum aus:











Coromandel ist das Waldober- und Kuenstlergebiet hier auf der Nordinsel, und so gruen gehts hier zu. Das Staedtchen zaehlt 1800 Einwohner, und sieht ein wenig nach nem gruenem Lucky Luke - Westernstaedtchen aus (links Haeuser, rechts Haeuser, Stadt fertig)


naemlich: so.





Coromandel ist irgendwann vor Zeit eine recht grosse Goldgraeberstadt gewesen, und teilt auch das rette-sich-wer-kann-Schicksal, nach dem so die entsprechenden Minen bis zur Neige ausgekratzt wurden. Die verbliebenen Locals sind auf jeden Fall feurigeisern patriotisch was ihr Fleckchen Land angeht, eine Haltung, die scheints typisch Kiwi ist, das heisst dass man sie an jedem NZ's Eckchen bewundern kann.
Dazu ist "Coro", wies auch genannt wird, rings umgeben von Wasser, ist also ein Kuestenauslaeufer, auf dem sich Sonne und Regen die Hand geben. Die Osthaelfte Coromandels gehoert den Maori. Nee, die "duerfen" hier nicht leben, wie z.B. die Indianer in den von uns allgeliebten US of A, ihnen gehoert es richtig, mit Stumpf und Stiel und allem was drauf waechst, jenseits eines Kratergebirges, das man von Coro aus ueberall sehen kann.
Das ich hier bin ist auch nicht ungefaehr Zufall, oder weil‘s so schoen ist, sondern Coromandel hat die groesste Ansammlung von Sculptern hier in der Gegend, sei es Bildhauer oder Potter, und viel echt wunderschoene Keramik kommt hier her. De Facto werde ich hier beizeiten bei einem, d.h. zweien hier am Oert arbeiten, einmal der Uli, einer seit Jahr und Tag hier lebenden gebuertigen Berlinerin, und Barry, einem Bildhauer, und der Besitzer Coromandels Lummerlandbahn, der Driving Creek Railway-Dampfbahn, und der eine Reputation fuer, nun, "Eigensinnigkeit", oder "Originalitaet" besitzt.

Ansonsten arbeite ich, da es bei der Naomi nur Schlafen, aber kein Essen gibt, auch Nachmittags als Gaertner, bei einem Walforscher hier in der Naehe, der auch ne Zeit in Deutschland gelebt hat, das erwuenschterweise aber gegen Hartes Bares wie es dem Herrn gefaellt. Dafuer kann man sich dann mit seinem hemmungslos ueberteuerten Kram in einem der zwei Aunt-Emma-Laeden eindecken, in der eine halbe Stunde durch die Praerie entferntem "Town"-Center Coromandels, wo's dann auch den naechsten Rechner mit USB-Anschluss gibt, und, einem Muenzeinwurf.
Womit man sich nicht zu Unrecht an einarmige Banditen erinnert fuehlt, stehen die beiden Rechner naemlich links von einem Grueppchen Spieleautomaten, und loggen einen nach 15 Minuten automatisch aus, wenn man denen nicht schneller als sein eigener Schatten 2$ nachfuettert.


Whaahooow, Whahoooow ;)


Aucklandfluchtbilder sind nicht vergessen.

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